Demografiewandel und Migration
Thema verfehlt - 6!
Lindner macht seinem Ruf als destruktivster Minister der Ampel einmal wieder alle Ehre, wenn er allen Ernstes vorschlägt, Sach- anstatt Geldleistungen an Flüchtlinge zu verteilen. Ganz so, als hätten die Kommunalbehörden nichts besseres zu tun, als das Bürokratiemonster noch weiter zu füttern.

Und Olaf Scholz und Nancy Faeser reisen gerade panisch durch Afrika, um Rückführverträge auszuhandeln, die minimale Abschiebungen in dreistelliger Höhe nach sich ziehen werden. Da fordert man afrikanische Staaten auf, Leute, die dort nicht wirklich erwünscht sind, zurückzunehmen, um im Gegenzug Fachkräfte abzuwerben, die diese Länder doch eigentlich selber brauchen. Ist das nun arrogant oder einfach nur ignorant?
Das wirkliche Problem
Dabei ist das am meisten ignorierte Großproblem unserer Zeit der Demografiewandel. Die Lage ist äußerst dramatisch. An allen Ecken und Enden fehlen schon jetzt Arbeitskräfte. Im Grunde genommen benötigt unsere Wirtschaft in jedem Jahr 2 Millionen neue junge Menschen, wenn wir nicht in 10 Jahren den Industriestandort Deutschland dicht machen wollen!
Ansetzen, wo die Wirkung am größten ist.
Die Diskussion, wie man am besten Leute abschieben kann, ist also komplett kontraproduktiv und kostet uns wertvolle Zeit. Stattdessen müssen wir uns überlegen, wie wir die Flüchtlinge sofort arbeiten lassen können, anstatt sie erst noch neun, sechs oder auch nur drei Monate untätig herumsitzen zu lassen. Man kann und muss dabei auch debattieren, ob die derzeitigen Geldleistungen zu hoch sind und gekürzt werden können. Das ist sicherlich in vielerlei Hinsicht sinnvoll.
Initiative den Arbeitgebern überlassen
Was aber nicht zielführend ist, ist allerdings der Gedanke, dass der Staat am besten wisse, wen die Arbeitgeber im Lande brauchen oder wie diese am besten in den Betrieben integriert werden könnten. Arbeitgeber sind nach meiner Erfahrung kreativ und werden Wege finden, wie sie auch Menschen, die des Deutschen oder Englischen noch nicht mächtig sind, Arbeiten ausführen lassen können.
Sprache lernt man am besten auf der Arbeit.
Es gibt kaum einen besseren Weg, Menschen in eine Gesellschaft zu integrieren, als durch gemeinsame Arbeit. So verbessern wir auch unseren Ruf in der Welt und machen uns attraktiver für ausländische Fachkräfte.
Extrahohe Hürden, um in Deutschland arbeiten zu dürfen, tun dies auf jeden Fall nicht. Daher muss gelten: Wer hier eine Arbeit gefunden hat, darf bleiben.
Kriminelle brauchen auch wir nicht.
Eine Ausnahme bilden natürlich Kriminelle. Die brauchen wir nicht, und wenn wir diese abschieben, dann ist das sicherlich auch im Sinne der ehrlichen Mehrheit der Ausländer. Allerdings zeigen die Erfahrungen aus anderen EU-Ländern auch, dass Leute, die eine Arbeit gefunden, wesentlich seltener kriminell werden. Macht ja auch Sinn, oder?
Höheres Renteneintrittsalter
Meist werden drei Hebel angeführt, mit denen der Demografiewandel angepackt werden soll. Neben Migration sind das ein höheres Renteneintrittsalter und eine weitreichende Automation. Was die Leute vom ersten Vorschlag halten, konnten wir ja sehr gut in Frankreich sehen, wo Macron kürzlich das Alter um 2 Jahre anheben wollte und so landesweite Proteste hervorgerufen hat.
Automation als Allheilmittel?
Wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, schaffen tiefgreifende Innovationen neue Jobs. Sie schaffen sie nicht ab, siehe die Erfindung der Dampfmaschine, des Autos, des Computers oder des Internets. Automation wird auch mehr Jobs kreieren und das Problem des Demografiewandels eher verschärfen als Abhilfe schaffen.